Verlag G. Ritter, Zweibrücken, 1841
Karl Geib wurde am 16.2.1777 in Lambsheim geboren als Sohn einer „begüterten Familie“; er starb am 19.12.1852. Studium der Rechtswissenschaften; Tätigkeiten an verschiedenen Verwaltungsbehörden in Mainz; ab 1802 Gemeindeschreiber in Lambsheim, wo sein Vater seit 1798 Bürgermeister war; etwa seit 1805 in der napoleonischen Armee; nach eigener Schilderung 1813 königlich französischer Hauptmann in Halberstadt; nach Entlassung aus dem Militärdienst, 1814, wieder Schreiber seiner Heimatgemeinde.
Er verfasste Gedichte, aber z. B. auch ein „Handbuch der griechischen und römischen Mythologie“ (1832); das Buch „Theorie der Dichtungsarten“ (1846) und eine Anthologie der deutschen Dichtung „Blumenlese aus den Werken deutscher Poesie“ (1848). Er arbeitete für feuilletonistische Blätter und war Herausgeber der Zeitschrift „Palatina – Blätter für Geschichte, Poesie, Kunst und Leben“ als Beiblatt zur „Pfälzer Zeitung“ in Landau; er ist Verfasser einer Reihe von Reisebeschreibungen: „Malerische Wanderungen am Rhein“ (1838), „Taschenbuch der Rheinreise“ (1841), „Malerisch-historische Schilderung der Neckargemeinden von Mannheim bis Heilbronn“ (1847) und eben auch des „Reise-Handbuch durch alle Theile der königlich-bayerischen Pfalz“ mit einem „Anhang romantischer Sagen und Geschichten aus der Pfalz und den Nahegegenden“ sowie „Mit 12 Spezial- und einer Generalkarte von der Pfalz, nebst der Moselkarte von Metz bis Koblenz“.
Land-Commissariat Neustadt, Kanton Dürkheim (Seite 96)
„Rechts von Deidesheim, in der fruchtbaren Fläche, liegt das beträchtliche Dorf Niederkirchen mit fast 1000, und weiterhin Rödersheim mit etwa 840 Einwohnern.“
hier: Auszug aus
„Spezial-Karte des Land-Commissariats-Bezirks Neustadt“
Land-Commissariat Speier, Kanton Mutterstadt (Seite 145)
„Auf dem dritten Wege, der von Schifferstadt aus durch den westlichen Theil des Kantons führt, betreten wir zuerst Dannstadt, an 970 Einwohner zählend. In der beträchtlichen Feldgemarkung liegt der Mönchhof, den, nebst dem sogenannten Kindergute, vordem die Heidelberger Universität wegen des Klosters Lambrecht besaß. Die dem Ort zuständige, rechts von der Straße hinziehende Waldparzelle gehört in den Mutterstadter Bann.
Eine Viertelstunde weiter kommt man nach Schauernheim, einem Dorfe mit etwa 440 Einwohnern, das wie jenes ehemals Kurpfälzisch war. Die aus dem Deidesheimer Waldgebirge über Meckenheim laufende Marlach fließt hier vorbei, und fällt in den nahen Floßkanal.
Zwischen Dannstadt und Schauernheim zieht die nun von Mannheim über Mutterstadt nach Neustadt führende Landstraße hin, auf welchem der ehemalige Bischöflich-Speierische Ort Hochdorf, über 530 Einwohner stark, liegt. Der hiesige Pfarrer ist zugleich katholischer Schulinspektor. Westlich von derselben erblickt man Assenheim, ein vordem Leiningisches Dorf, und etwas weiterhin das Dörfchen Alsheim, bei dem sich die nun ganz eingegangene Burg Gronau befand. Diese, nebst den dazu gehörigen Feldgründen, war ehedem ein Lehen der Kurpfalz, und gehörte zuletzt der Gräflich-Oberndorfischen Familie, welche dieses Gut (dessen Meierhof im Dorfe liegt) vor einiger Zeit verkauft hat.“
hier: Auszug aus „Spezial-Karte des Land-Commissariats-Bezirks Speier“